Speyer (bb). Es war ein kurioses Spitzenspiel in Speyer: Die KIT SC Gequos fanden in der ersten Hälfte offensiv so gut wie gar nicht statt – und hatten vor dem Schlussviertel trotzdem eine große Chance auf einen Auswärtserfolg. Ganze 61 Punkte erlaubten die Gequos der SG TVD/BIS Speyer unter dem Strich – und verloren dennoch das Spiel und den direkten Vergleich. „Die Einstellung, mit der meine Mannschaft im Schlussviertel auf dem Feld stand, ärgert mich maßlos“, sagt Headcoach Uli Himstedt.
Doch der Reihe nach: Schon in den ersten Minuten war die Vorgabe, sich nicht gleich den Schneid abkaufen zu lassen, Geschichte. Zwar erspielten sich die Karlsruher freie Korbleger – ließen sie unter anderem in Person des angeschlagenen Elnis Prasovic aber gleich mehrfach aus. Einen Zähler verbuchten die Gäste zur Mitte des Viertels auf ihrem Konto. Speyer kam immerhin auf acht. Den ersten Feldkorb für den KIT SC erzielte Sebastian Fiß nach mehr als fünf Spielminuten. Michael Baumer verkürzte gleich darauf auf 5:8. Doch wer nun dachte, die Karlsruher Offensive käme langsam im Schwung, sah sich getäuscht – es sollten die letzten Zähler im ersten Viertel sein. Speyer verstand es auf der Gegenseite immer besser, Center Theo Tarver ins Spiel einzubinden und baute den Vorsprung bis zum Viertelende auf 20:5 aus.
Auch im zweiten Viertel änderte sich an der Offensivschwäche der Gäste fast nichts. Dafür stimmte der Einsatz und der Kampfgeist in der Defensive, so dass auch Speyer kaum zu Punkten kam. Allerdings leisteten sich beiden Seiten viele vermeidbare Fehler und vergaben freie Würfe ohne Druck der Defensive. Besonders von der Dreierlinie fiel bei den Gequos gar nichts. Unter dem Strich blieb das zweite Viertel somit ausgeglichen – mit 30:15 ging es zur Besprechung in die Kabine.
“Ich habe den Jungs gesagt, dass die Einstellung stimmt und sie den Kopf nicht hängenlassen sollen. Da war noch alles drin“, sagt Himstedt. Und er sollte recht behalten. Zwar warfen die Karlsruher den Einwurf direkt in die Hände des Gegners und kassierten zwei weitere Zähler. Doch danach stimmte die Mischung plötzlich. Die Gequos erspielten sich freie Würfe am Brett und aus der Mitteldistanz – und trafen sie auch. Prasovic, Julius Parrisius, Thomas Zenkel und Baumer verkürzten bis zur Mitte des Viertels auf unter zehn Punkte. Vier Zähler von Tarver und dem starken Benjamin Kaufhold brachten die Gäste nicht aus dem Tritt. Angeführt von Kapitän Benjamin Frisch und Prasovic arbeiteten sich die Karlsruher bis zum Viertelende auf 35:39 heran – die Partie war wieder völlig offen.
Mit dem Schwung der Aufholjagd im Rücken konnten die Gequos ins Schlussviertel gehen – doch der war schnell verpufft. Zwei Offensivfouls und Konzentrationsschwächen in der Defensive brachten die Gequos wieder aus dem Tritt. Julius Haag, Tobias Stoll und Tarver nutzen die Karlsruher Probleme clever aus. Fünf Minuten vor Schluss führte Speyer mit 49:39. Statt nun den Kampfgeist wiederzufinden, spielten die Karlsruher unkonzentriert, erlaubten sich Fehler und nahmen schlechte Würfe. So konnte Speyer den Vorsprung weiter ausbauen, drei Minuten vor Schluss war das Spiel entschieden. Für die Gequos ging es nach dem 17-Punkte-Erfolg im Hinspiel noch um den direkten Vergleich, doch aller Warnungen zum Trotz fanden die Gäste offensiv wie defensiv ihren Rhythmus nicht wieder. Unter dem Strich bleibt eine ärgerliche 41:61 (15:30)-Niederlage, durch die auch der direkte Vergleich verloren ist.
Wir haben am Ende kopflos gespielt und nicht mehr die notwendige Energie aufs Feld gebracht. Außerdem hatten wir während des ganzen Spiels Konzentrationsprobleme. So können wir in Speyer nicht gewinnen. Allerdings hat der Verlauf der Saison schon gezeigt, dass wir uns in Auswärtsspielen bei Spitzenteams sehr schwer tun. Dafür sind wir im Kopf und spielerisch noch nicht weit genug, daran müssen wir hart arbeiten“, so Himstedt.
Für die Gequos geht es in zwei Wochen, am 23. Februar, um 19.30 Uhr weiter. Dann ist in der heimischen Halle 1 des Instituts für Sport- und Sportwissenschaft am KIT der TV Saarlouis zu Gast. In Spiel gegen den Tabellensechsten wollen die Gequos vor den eigenen Fans sich für die Hinspielniederlage revanchieren.
Punkte Gequos: Prasovic 11, Parrisius 8, Baumer 7, Frisch 6, Mikait 4, Zenkel 3, Fiß 2